Fallberichte

Im Folgenden stelle ich bestimmte Fälle aus meiner Praxis vor. Die Absicht dahinter ist die, dass es in der Osteopathie um mehr geht, als das reine mobilisieren von Knochen und Gewebe: Alles hängt im Körper miteinander zusammen und so hat die Psyche Auswirkungen auf den Körper und anders herum. Auch organische Probleme können mitunter durch Osteopathie sowie Akupunktur gelindert werden (natürlich in Abhängigkeit der Ursache.)

 

Wichtige Anmerkung: Es handelt sich hierbei um Fallberichte und Erfahrungen aus meiner Praxis. Es gibt viele Situationen, in denen zuerst eine Untersuchung durch einen Tierarzt erfolgen sollte. Die Zusammenarbeit ist hier sehr wichtig. Im Zweifelsfall bitte erst einen Tierarzt zu Rate ziehen! Die gezeigten Fälle sollen lediglich ein Hinweis auf weitere Möglichkeiten darstellen. Es gilt  §3 des Heilmittelmittelwerbegesetz.*


Wenn Osteopathie mehr sein darf, als nur die Behandlung von Knochen und Gewebe.

 

Es ist bekannt, dass die Psyche Auswirkungen auf den Körper haben kann und umgekehrt. Deswegen ist es mir so wichtig, das Pferd als Einheit zu sehen und ihm bei jeglicher Art von Verarbeitung und Regeneration behilflich sein zu können.

 

Das Pony auf diesem Bild ist ein sehr ruhiger Wallach, wie so viele Tinker und es war auch nicht seine erste Behandlung. Aber in diesem Termin gingen wir endlich in die Tiefe. Seine Augen schlossen sich immer länger, der Kopf senkte sich immer mehr. Plötzlich hob er den Hals, blickte sich um und legte sich schließlich hin. Nach wenigen Sekunden befand er sich im REM-Schlaf und wachte nach ca. 10 Minuten wieder auf.

 

Jeder Körper verarbeitet Prozesse, Erfahrungen und Probleme anders. Das eine Pferd steht während der Behandlung einfach nur ruhig, das Nächste muss sich viel bewegen, Gähnen und Kauen sind der Klassiker. Das Ablegen und hineingehen in den Tiefschlaf kommt aber auch vor. Ein Grund, warum ich bevorzugt auf weichem Untergrund mit ausreichend Platz behandle. 

 

Foto: Johanna Gottesleben.


Kotwasser (und was die Lendenwirbelsäule damit zu tun haben kann). Teil 1

 

Vorgestellt wurde mir ein Shettlandpony mit einer relativ typischen Vergangenheit: Aus dem Ausland vom Pferdemarkt gekauft, als Rasenmäher und für die Kinder gehalten und schließlich im neuen Traumzuhause angekommen. Mental war diese kleine Stute trotz der Erfahrungen sehr gut drauf, allerdings war ein Thema geblieben: Kotwasser. 

Die Besitzerin hatte schon die Initiative ergriffen, konnte einige Themen ausschließen und hatte Dank einer angepassten Ernährung die Intensität auch verbessern können. Dennoch blieb immer noch eine Restproblematik.

 

Neben dem Lösen von allgemeinen Verspannungen war bei dieser feinen Patientin eine Region besonders auffällig: Ihre Lendenwirbelsäule. Die Spannungen in diesem Areal wurden sanft mittels (craniosacraler) Osteopathie gelöst und nur einige Tage später bekam ich die Rückmeldung: Kein Kotwasser mehr!

Aber was hat die Lendenwirbelsäule damit zu tun?

 

Zum einen kann man sich die Aufhängung der Organe beim Pferd (vereinfach gesagt) wie an einer Wäscheleine vorstellen: Die Wäscheleine ist in diesem Fall aber die Wirbelsäule. Die Verbindung besteht über verschiedene Strukturen, wie eben auch durch Faszien. 

 

Zudem treten an den Wirbeln Nerven aus, die Muskeln und Organe versorgen.

 

Dies ist ein klassische Fall, wie sich Muskeln, Faszien, Knochen und Organe gegenseitig beeinflussen: Verspannungen oder reduzierte Beweglichkeit in einem Areal hat Auswirkungen auf die nächste Struktur, vergleichbar mit einer Dominoreihe. Deswegen ist es auch möglich, Probleme mit dem Darm über die Lendenwirbelsäule zu verbessern (viszerale Osteopathie).


(Pseudo-) Narkolepsie.

 

"Nur ein dreckiges Pferd ist ein glückliches Pferd." Wer kennt diesen Ausdruck nicht?

 

Und tatsächlich gibt dies Grund zur Freude, wenn das Pferd komplett paniert ist.

Es kommt nicht selten vor, dass mir von Kunden nach der Behandlung berichtet wird, dass das Pferd plötzlich viel sandiger sei, auch an Stellen, wo es sonst immer sauber war. Diese Pferde waren bis dahin oftmals nicht in der Lage, sich in den totalen Tiefschlaf zu begeben, wofür es liegen muss.

 

Das Dösen im Stehen ist auch wichtig, hierbei handelt es sich aber um keine Tiefschlafphase.

Woher weiß ich aber, ob mein Pferd tatsächlich tief schläft?

Das einfachste wäre, wenn es dabei gesehen wird.

Anders herum gibt es aber einige Indizien, die Hinweise darauf geben können, dass mein Pferd einen Schlafmangel aufweist:

 

Das Pferd....

  • ist stets auffallend sauber
  • wird nie liegend gesehen
  • ist nervlich sehr angespannt, sehr nervös
  • ist sehr gereizt
  • ist sehr müde
  • hat Verletzungen an den Carpal-und Fesselgelenken.
  • .......

Für diese Symptome kann es natürlich auch andere Ursachen geben, hier gilt es, Indizien zu sammeln. Ein Osteopath kann hier beratend zur Seite stehen sowie der Tierarzt eures Vertrauens.

Wenn Pferde über längere Zeit nicht tief schlafen, sieht man im Dösen mitunter, wie der Kopf immer tiefer sinkt, ähnlich wie bei einer Sedierung. Schließlich kann der Körper sich nicht mehr halten, die Pferde sacken in sich zusammen und stehen meist erschrocken schnell wieder auf, weswegen wir davon oft nichts mitbekommen. Aber gerade diese Verletzungen können ein wichtiger Indikator dafür sein, hier näher zu forschen.

 

Die Verletzungen an Carpal- und Fesselgelenk, wie auf diesen Fotos, sind sehr typisch.

Es gibt die tatsächlich Narkolepsie und die Pseudonarkolepsie, Ersteres ist eine Erkrankung an sich, die Pseudonarkolepsie tritt als Folge auf.

 

Entscheidend ist, für eine dauerhafte Veränderung, die Ursache heraus zu finden und diese zu ändern:

  • Liegt sie rein weg in einer Beeinträchtigung des craniosacralen Systems?
  • Liegt ein Nährstoffmangel vor?
  • Hat mein Pferd Stress in der Herde?
  • Hat mein Pferd Schmerzen?
  • ...?

Bei einigen der oben genannten Themen, kann die craniosacrale Osteopathie helfen, der Fokus liegt hier auf den Schädelstrukturen und besonders auf dem Nervensystem (Psyche). Schmerzen können gemindert werden, die Durchblutung und Versorgung mit Nährstoffen wird im Körper verbessert, das Pferd wird in die Lage versetzt, sich wieder zu entspannen (Sympathikus, Parasympathikus).

 

Hier ist die Zusammenarbeit zwischen Pferdebesitzer, Therapeut und Tierarzt, ggf. Stallbetreiber sehr entscheidend.

 

 


 

Fallbeispiel 1: Persönlicher Bericht.

Meine eine Stute bekam schlechte Laune, ich durfte sie manchmal gar nicht anfassen. Hinzu kamen ständig kleine Macken am Kopf, die ich mir nicht erklären konnte.

Nun hat sie viele körperliche Themen und mein Kopf ratterte natürlich und ich untersuchte sie immer wieder, um den aktuellen Grund heraus zu finden.

Dazu muss ich sagen, dass ich gerne die Zeit mit meinen Pferden auch einfach mal so nutze. Heißt: Bei ihnen sein, sie beobachten, mit ihnen zusammen Pause machen.

Dabei fiel mir irgendwann auf, dass sich diese Stute beim Dösen sehr dicht an die Wand stellte. Ich nahm mir also mehr Zeit, sie zu beobachten und dann, eines Tages, passierte es tatsächlich: sie sackte kurz zusammen und konnte sich aber mit dem Kopf an der Wand aufstützen/-fangen.

Der Grund für ihre schlechte Laune und die Macken an Kopf und Beinen war gefunden: Schlafmangel! Und zwar Tiefschlafmangel.

Ich konnte zum Glück recht zeitnah auch hierfür die Ursachen ausmachen und diese abstellen, 2 Tage später ging es ihr deutlich besser, es gab auch später keine Macken mehr am Kopf (und an den Beinen) und sie wurde nun auch tagsüber schlafend (im Liegen, mit wiehern und laufen) gesehen.

Dies erzähle ich Ihnen als Beispiel, weil mir die Pseudonarkolepsie derzeit sehr gehäuft begegnet. Die oben beschriebene Symptome können natürlich auch eine andere Ursache haben, so oder so sollten sie ernst genommen werden.

 

Fotos:  Johanna Gottesleben und privat. 

 

P s e u d o n a r k o l e p s i e  und  V e r h a l t e n.

Fallbeispiel 2.

 

Eine junge 12 jährige Stute vom nervösen Typ, sehr schreckhaft, zu viele Pferde auf der Stallgasse stressten sie massiv, das hielt sie nicht aus, man muss damit rechnen, dass sie drohte oder gar trat. Bevorzugte Kopfhaltung: Weit oben, um alles sehen zu können. Fremde Menschen sind ebenfalls ein Stressfaktor. Auch in der Herde ist sie weniger aktiv, dafür ist sie sehr auf ihren Menschen bezogen und legt viel Wert auf die Einhaltung von Abläufen (sonst droht wieder schlechte Stimmung.).

 

Bei unserem ersten Termin war sie sehr skeptisch und angespannt. Dennoch bekam ich am nächsten Tag für Rückmeldung, dass sie noch nie so sandig gewesen sei. Sie hatte in der Nacht anscheinend tief und fest geschlafen.

 

Bei unserem zweiten Termin fielen Verletzungen an der Vorhand auf, die sehr typisch für ein Pferd mit Pseudonarkolepsie sind. Ich durfte sie dieses mal schon besser anfassen, sie musste sich aber viel bewegen dabei, um die Behandlung, dass was da im Körper passiert, aushalten zu können.

Auch dieses mal hatte sie mehrere Tage nach der Behandlung sehr viel Sand am ganzen Körper.

 

WICHTIG: Schlafmangel kann zu Veränderungen im Verhalten sowie im Bewegungsapparat führen!

 

Bei unserem Dritten Termin lief sie auch, aber total entspannt, bummelte umher, ich durfte fast an jede Stelle ihres Körpers berühren.

 

Aber noch viel phantastischer war ihre Entwicklung in den letzten Wochen:

Der Schweif ist nun regelmäßig voller Stroh. Sie wird auch mit anderen liegend beobachtet.

Auf der Stallgasse kommt sie immer besser zur Ruhe, sie kann sogar an anderen Pferden relativ entspannt vorbei gehen, auch, wenn es eng wird.

 

Sie tobt bei der Freiarbeit von sich aus und, was noch viel schöner ist:

Sie wurde beim Spielen mit der Herde beobachtet. Einige Impulse gingen sogar von ihr aus. Und als ihr Mensch kam, hat sie zwar kurz "Hallo" gesagt, ist dann aber schnell wieder zurück zur Herde, um weiter zu spielen.

 

Diese Entwicklung macht mich sehr froh und dass nach so kurzer Zeit. Ich bin dankbar, für das Vertrauen von ihren Menschen aber besonders für das Vertrauen dieser Stute.


Reaktionen des Körpers durch eine craniosacrale Behandlung.

 

Meine liebe Kollegin Claudia Harms stellte mir ihren Hero zur Verfügung, von ihr sind auch die Aufnahmen mit der Wärmebildkamera erstellt worden.

 

Warum wollte ich Bilder mit einer Wärmebildkamera?

 

Die craniosacrale Osteopathie sieht von außen betrachtet immer nach "so wenig" aus.

Das spannende passiert tatsächlich im Körper direkt, in jedem Muskel, jeder Faszie, jedem Knochen, jeder Zelle - während der Behandlung oft lediglich an der Mimik der Pferde zu erkennen und im Laufe der Zeit natürlich auch an den körperlichen Verbesserungen.

 

Bei diesen Aufnahmen ist folgendes sehr gut zu erkennen: Eine große Schwachstelle ist Heros Hinterhand, im ersten Bild grün. Ich habe zu jedem Bild eine kurze Erklärung geschrieben.

 

Insgesamt kann man sagen, dass die craniosacrale Osteopathie die Durchblutung im Körper anregt und im besten Fall an minderversorgten Stellen nachhaltig sich eine Verbesserung einstellt (Stichwort Gefäßerweiterung). Dies führt natürlich auch zu einer besseren Körperwahrnehmung, einem gesteigerten Wohlbefinden, usw. Der gesamte Organismus wird also angesprochen, bekommt die Möglichkeit, sich zu entwickeln.

 

Arbeite ich lediglich lokal, kann ich an dieser Stelle auch eine Verbesserung erzielen. Oftmals hapert es jedoch nicht nur an einer Stelle. Durch diese Behandlungsform habe ich also die Möglichkeit, den ganzen Körper (inkl. Nervensystem) mit einzubinden und anzusprechen.

 

Bilder: @claudiaharms

Aufnahme vor der Behandlung.

 

Man beachte die ungleiche Wärmeverteilung im Körper: Die roten Flächen sind nicht gleichmäßig, die Lende sowie der obere Bereich der Hinterhand sind deutlich kühler.

Aufnahme nach der Behandlung.

 

Die rote Färbung ist gleichmäßiger, der Körper ist mehr durchblutet, besonders an der Hinterhand zu sehen.

Aufnahme vor der Behandlung.

Aufnahme während der Behandlung, zu beachten ist hier wieder die gleichmäßigere Färbung, dieses mal besonders im Brustbereich.

Aufnahme 24 Stunden nach der Behandlung. Zu beachten ist die gleichmäßigere Rotfärbung, der Körper ist nach wie vor besser durchblutet.


Wenn der Organismus aus dem Gleichgewicht gerät... Teil 1

 

....dann hat er verschiedene Möglichkeiten, dies nach außen zu zeigen: Über Husten, Lahmheiten, Verhaltensauffälligkeiten oder auch über die Haut, wie in diesem Beispiel.

Gerufen wurde ich zunächst wegen Rückenschmerzen. Die Stute hatte in letzter Zeit stark abgebaut und auch sonst gab es ein paar Auffälligkeiten. Für mich besonders spannend: Am gesamten Körper hatte die Stute Pusteln. In der Vergangenheit wurde der TA konsultiert, es wurden verschiedene Test durchgeführt, jedoch ohne Ergebnis. Für diese Pusteln gab es keine Erklärung.

 

Das Spannende: Bereits während der Behandlung wurden diese im Umfang weniger und schließlich, einige Tage später, erhielt ich diese Fotos: Die Pusteln waren verschwunden.

Behandelt hatte ich die Stute Osteopathisch mit dem Schwerpunkt Craniosacrale sowie fasziale Therapie. Auch die Organe wurden mit überprüft.

 

Desweiteren wurden Möglichkeiten zur Trainingsoptimierung besprochen. Ich bin gespannt, wie sich diese Patienten zum nächsten Termin weiter entwickeln wird.

Ein Osteopath sollte stets umfassend seinen Patienten im Blick haben, damit der gesamte Organismus - Körper und Seele - wieder ins Gleichgewicht kommen können.

 


Wenn der Organismus aus dem Gleichgewicht gerät... Teil 2

 

Wieder ein Pferd mit einigen Baustellen, unter anderem wurde vom TA Spondylose in der Brustwirbelsäule diagnostiziert....

 

Zwischen diesen Fotos liegen knapp 6 Wochen. Auf dem ersten Bild sind noch gut die Fellveränderungen zu sehen, die Entstörung in diesem Bereich ist auf dem zweiten Bild klar zu sehen, das Fell ist wieder einheitlich.

Wirbel im Fell können also eine Laune der Natur sein, in einigen Fällen sprechen sie aber auch für eine Störung im Organismus. Betroffen sein können Muskeln, Faszien, Knochen aber auch das Nervensystem.

 

Dieser Wallach benötigt nun übrigens seit rund 6 Monaten weder Schmerzmittel noch andere Medikamente, sein Wesen hat sich stark zum positiven Verändert. Warum ich dies hier erwähne? Weil es mich so sehr freut, dieses Pferd-Mensch-Paar begleiten und seine Entwicklung erleben zu dürfen. Für mich ist es stets ein großen Anliegen, die Selbstheilung des Organismus wieder zu aktivieren, bei diesem Patienten einfach besonders schön zu sehen.


Verklebte Faszien

 

Auf diesen Bildern ist sehr schön zu sehen, wie diese Faszie aussehen kann, wenn sie verspannt/verklebt ist.

Die Gründe für eine solche Verklebung können sehr vielfältig sein, direkt oder auch indirekt: Stress, Probleme mit den Zähnen, unpassende Ausrüstung, Schmerzen (auch in anderen Körperregionen, wie z. B. durch Spaterkrankungen).

 

Links: Vor der Behandlung, rechts: wenige Tage nach der Behandlung.



Simon - vom seltsamen Gang bis zum Kastrationstrauma....

 

Als ich das erste mal ein Video von Simon sah, war der Unfall bereits einige Wochen her, doch sein Gangbild hatte sich nicht gebessert. Er lief sehr torkelig, mit der Hinterhand leicht versetzt zur Vorhand. Was genau passiert war, konnte keiner sagen, eines Tages kam er so von der Weide. Natürlich wurde auch der TA zur Rate gezogen.

 

Als ich Simon das erste mal besuchte, war er sehr in sich gekehrt, nicht mehr lebhaft, wie wohl sonst und hatte massiv abgebaut. Auf den Bildern deutlich zu sehen sind die schiefe BWS und LWS sowie Blockaden im ISG/Hüfte.

Simon behandelte ich mittels der craniosacralen Osteopathie. Bereits während der Behandlung konnte man sehen, wie sich der Abstand zwischen den Tuber Sacrale und dem Sacrum (Kreuzbein) anglich, der Übergang also wieder harmonischer wurde. Nach ca. 4 Wochen war ich noch einmal zur Kontrolle da, das ISG musste noch einmal nachbehandelt werden.

 

Danach ging es Simon deutlich besser: Er lief wieder mit Freude, war auch mal frech, so wie früher. Auf Wunsch der Besitzerin kam ich dann noch ein drittes mal zu Besuch, Simon war trotz der Verbesserung im ISG und der Wirbelsäule wieder recht schlapp. Die ISG-Problematik brauchte ich nicht mehr behandeln, da ich allerdings frisch von meiner Fortbildung mit den Schwerpunkten viszerale Osteopathie /Traumatherapie zurück war, konnte ich hier Simon nochmal auf dieser Ebene behandeln. Wie sich zeigte, gab es u.a. noch organische Probleme (bedingt durch den Unfall) sowie ein ungelöstes Geburtstrauma. Noch am selben Tag bekam ich die Rückmeldung, dass Simon nun wieder fröhlich über die Weide galoppiert. Und einige Tage später kam dann das letzte Foto, wo deutlich zu sehen ist, wie sich auch die Rippen wieder angehoben haben. Ich wollte euch die Bilder von Simon zeigen, damit ihr sehen könnte, was alles über diese sanften Behandlungstechniken möglich ist, selbst nach längerer Zeit (Geburtstrauma, Simon gehört schon zu den älteren Semestern; Unfall schon länger her,...) und dass es eben nicht auf die Kraft beim Behandeln ankommt sondern auf die Therapiemethode an sich (alles eine Frage der Technik). Ich wünsche Simon und seiner Besitzerin alles Gute und bedanke mich für das Vertrauen und die tolle Zusammenarbeit!

 

Links: Vor der Behandlung, Mitte: nach der Behandlung (leichte Höhenangleichung, während der Behandlung noch deutlicher zu sehen), rechts: aktuell (Oktober 2018).


Kopfschmerzen (Teil 2).

 

Hand hoch: wer hatte schon mal Kopfschmerzen oder gar Migräne? Ein sehr unschönes Gefühl mit zum Teil massiven Symptomen.

 

Und weil die craniosacrale Osteopathie meine Passion ist, steht der Kopf für mich sehr im Mittelpunkt meiner Arbeit.

 

Deswegen möchte ich euch heute nochmal verschiedene Symptom aufzeigen, die im Zusammenhang mit Kopfschmerzen entstehen können und von euch vielleicht bisher verkannt wurden.

 

!!! Anmerkung !!! : Dies sind mögliche Symptome, die auch für andere Erkrankungen stehen könnten. Eine genaue Einschätzung/Diagnose kann nur vor Ort erfolgen.

 

Also, mögliche Symptome für Kopfschmerzen:

  • einseitiges Blinzeln
  • ständiges zukneifen der Augen
  • aggressives Verhalten
  • stark introvertiertes Verhalten, welches gerne als Stuhr eingeschätzt wird.
  • unsicheres Verhalten/Schreckhaftigkeit
  • verwerfen im Genick
  • verzögerten Reaktionsvermögen
  • Schiefhaltung des Kopfes
  • .....

Ursächlich ist oft eine eingeschränkte Beweglichkeit der Schädelknochen. Diese Eigenbewegung ist sehr fein, kennen tun sie allerdings einige von euch: schon mal einen zu engen Helm getragen oder im Winter die Mütze drunter gequetscht und plötzlich Kopfschmerzen bekommen?

 

Diese Thema ist mir sehr wichtig, daher mein Anliegen an euch: nehmt euch die Zeit, eure Pferde genau zu beobachten und gewisse Verhaltensweisen zu hinterfragen.